Heute darf ich einen Beitrag schreiben, der mich persönlich sehr berührt. Vor ziemlich genau einem Jahr trafen sich in Dresden zum ersten Mal die Mompreneurs. Zehn toughe Frauen, alle selbstständig, alle Mütter. Sie planten ihr Business, waren mitten in der Gründung oder schon gestandene Unternehmerinnen. Doch sie alle hatten eins gemein: Sie suchten ein Netzwerk, in dem sie sich verstanden fühlen, in dem Wertschätzung und Austausch auf Augenhöhe nicht nur leere Phrasen sondern selbstverständlich sind. Doch von vorn.

Das 1. Netzwerktreffen der Mompreneurs Dresden – Prolog

Ich selbst war Anfang 2015 sehr aktiv was das Thema Netzwerken betrifft. Sicher kennst Du auch den schönen Spruch

Kontakte schaden nur dem, der keine hat.

Und da ich ein sehr kontaktfreudiger Mensch bin und nie Probleme damit hatte, auf Andere zuzugehen, bewegte ich mich auf zahlreichen Veranstaltungen. Was mir allerdings sehr schnell klar wurde: Frauen und Business ist ein hartes Feld. Zunächst zeigte sich sehr offensichtlich, dass die meisten Networking-Events klar männerdominiert waren. Als Unternehmerin weiß ich das zu schätzen, da Männer oftmals wesentlich direkter und zielstrebiger agieren. Doch als junge Frau und Mutter fehlte mir hier der tiefergreifende Austausch.  Die berühmte „Work-Life-Balance“, wie es heute so schön heißt, sollte ja nicht nur eine inhaltslose Überschrift in meinem Leben darstellen.

Der KonzeptFuchs war seinerzeit gerade ein dreiviertel Jahr alt, meine Tochter nicht wesentlich älter. Als Gründerin wollte ich also wissen, wie schaffen das die Powerfrauen von heute? Wie vereinbaren Unternehmerinnen diese Mehrfachbelastung: Mutter, Freundin, Frau, Geliebte – ach ja,.. und meist noch Chefin, Marketingabteilung, Buchhalterin, Sektretärin und Hausmeister in Personalunion? Wie hatten die erfolgreichen Frauen es geschafft, dorthin zu kommen, wo sie standen? Welchen Anteil trugen die Männer daran? Was, wenn das Kind dann doch einmal krank ist? Oder die KiTa mitten im Kundengespräch verkündet, der Nachwuchs verteile seinen Mageninhalt quer auf andere Kinder und wollte nun gern abgeholt werden?

Und mal ganz wirtschaftlich gedacht, wie organisierten die Frauen ihr Business? Welche Aufgaben wurden an extern vergeben? Was selbst erledigt? Wo kamen die Kunden her? Nutzten sie Fördermittel und wenn ja, welche?

Fragen über Fragen und keine Antworten in Sicht

So führte mich mein Weg über zahlreiche Businessparkette, doch die meisten meiner Fragen bleiben ungestellt. Mich mit einem Businessmann zum Thema zu unterhalten schien mir unprofessionell. (Im Nachgang frage ich: Warum eigentlich?) Doch die meisten Unternehmerinnen hüllten sich und ihr Privatleben in Schweigen. Keine Rede von Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Waren überhaupt Mütter unter ihnen? Ich wußte es nicht und traute mich nicht, zu fragen.

Zugegeben war dieses Ergebnis meiner kleinen Feldstudie nicht wirklich befriedigend. Irgendwo mussten sie doch sein: Die Frauen, die den Weg in die Selbstständigkeit wagten – mit Kind und Kegel. Es entwickelte sich die Idee eines eigenen Netzwerks. Was soll ich sagen? Eine andere war schneller. Doch ich bin ihr nicht böse. Im Gegenteil. Anfang 2015 – hörte ich im Radio einen Bericht über das 1. Treffen der Mompreneurs Leipzig. Mompreneurs?

Mom + Entrepreneur = Mompreneur

Im Beitrag wurde das von Esther Eisenhardt gegründete Netzwerk der Mompreneurs vorgestellt. Einem Netzwerk selbstständiger Mütter, die mit weniger mehr erreichen wollen. Nach einer flotten Internetrecherche, ob es die Treffen auch schon in Dresden gibt, erfolgte das erste Telefonat mit Esther. Ich war begeistert.

Da ich nun nicht der Mensch bin, der gute Ideen lange vor sich spazieren führt, war der Termin schnell vereinbart. Und am 19.03.2015 trafen sich nun zehn Dresdner Unternehmerinnen im Johannstädter Kulturtreff zum Netzwerken. Es sollte ein erstes vorsichtiges Kennenlernen werden. Ein gegenseitiges Beschnuppern. Ich wollte wissen, welche Themen die anderen Frauen bewegen. Wie sie ihren Alltag meistern. Und natürlich, was sie sich von einem Netzwerk für selbstständige Mütter erhoffen.

Wir saßen etwa drei Stunden und redeten. Wir lachten, diskutierten und gaben uns gegenseitigen Input. Offen, ehrlich, konstruktiv. Es war großartig. Der Rausch, der sich für mich aus diesem Morgen ergab, hielt mehrere Tage. Ich wußte: DAS ist MEIN Netz. Und jetzt existiert es in Dresden bereits seit einem Jahr.

Daher möchte ich heute kurz innehalten und Danke sagen. Danke für ein wundervolles Netzwerk, dass sich bereits im ersten Jahr als wahrer Goldschatz der Inspiration erwiesen hat. Ein Pool an Ideen, Austausch, gegenseitiger Anregung, Unterstützung und Wertschätzung. Vielen Dank auch die großartigen Speakerinnen, die die Events mit ihren Impulsvorträgen bereichert haben und noch bereichern werden. Vielen Dank an Esther Eisenhardt für die Gründung des Netzwerkes in Berlin. Und natürlich vielen, vielen lieben Dank an die großartigen Dresdner Unternehmerinnen, die sich einen unbezahlbaren Mehrwert bieten. Ich sage Euch: Das Business von morgen ist weiblich. Und wir sind nur der Anfang.

Mompreneurs Dresden ein kleiner Rückblick

Bis heute (Stand: 10.03.2015) fanden insgesamt 10 Treffen mit insgesamt 124 Teilnehmerinnen statt.

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