Die 5+1 teuersten Fehler beim Schalten von Facebook Ads

Selbst mit kleinem und kleinstem Budget kannst Du auf Facebook erfolgreiche Kampagnen schalten. Heute verrate ich Dir 5+1 fatale Fehler, die es dabei unbedingt zu vermeiden gilt.

Fehler Nummer1: Du ignorierst den Werbeanzeigenmanager 

Ich gebe zu, diesen Fehler habe ich am Anfang auch gemacht. Gerade deshalb kann ich Dir sagen: Das wird auf Dauer teuer.

Vermutlich sind Dir diese hübschen blauen Buttons schon aufgefallen, auf denen so verführerische Aufforderungen stehen wie „Webseite hervorheben“  oder „Beitrag bewerben“. Gern auch mal in Kombination mit so verheißungsvollen Ankündigungen wie „Bewirb dein Video mit 10 € um 6.900 Menschen in Deiner Umgebung zu erreichen“, „Dein Beitrag „Beispielbeitrag zu Facebook-Buttons…“ ist erfolgreicher als 75 % deiner aktuellen Beiträge. Bewirb ihn, um bis zu 5.300 weitere Personen in Musterstadt zu erreichen.“

Klingt doch erst einmal super, oder? Ich habe das anfangs gedacht und draufgeklickt. Warum auch nicht? Ja – warum nicht? Weil Du bei den sogenannten „Promotions“ weitaus weniger Einstellungsmöglichkeiten hast, als im Werbeanzeigenmanager. Was auf den ersten Blick übersichtlich und leicht verständlich scheint, ist in Wirklichkeit eine echte Kostenfalle.

Fehler Nummer2: Du schränkst Deine Zielgruppe nicht stark genug ein

Das wohl größte – aber am meisten unterschätzte – Problem bei der Nutzung der Promotionbuttons sind die Streuverluste. Wenn Du Deine Zielgruppe nicht konkret einschränkst, wird Deine Anzeige an so ziemlich jeden ausgesendet. Darunter also auch an Menschen, die so gar kein Interesse an dem haben, was Du bietest, die sogenannten Streuverluste. Das ist nicht weiter schlimm? Doch. Denn Facebook rechnet in so ziemlich jedem Fall nach Impressionen ab. Das wiederum heißt, es wird jeder Nutzer mitgezählt, bei dem Deine Anzeige mal eben über den Bildschirm flattern.

Kennst Du eigentlich den Unterschied zwischen Reichweite und Impression?

Bei der Reichweite werden die Nutzer gezählt, die Deine Anzeige sehen (könnten).
Beispiel: Tom, Christine und Michael wird Deine Anzeige eingeblendet. = Reichweite: 3

Bei den Impressionen geht es um die Anzahl der möglichen Ansichten.
Beispiel: Wenn Tom und Christine Deine Anzeige jeweils zweimal eingeblendet bekommen, zählt das bei den Impressionen doppelt.

Oder mal in Zahlen:

Tom sieht Deine Anzeige 1x: Reichweite 1, Impressionen: 1

Christine sieht Deine Anzeige 2x: Reichweite 1, Impressionen: 2

Gesamt (also Tom + Christine): Reichweite: 2, Impressionen: 3

Das gilt übrigens auch für nicht bezahlte Beiträge. Und bevor Du fragst, nein – das heißt noch lange nicht, dass sich Tom, Christine und Michael Deine Anzeige auch angesehen haben. Es bedeutet lediglich, dass sie die Möglichkeit dazu hatten, weil ihnen die Anzeige eingeblendet wurde.

Tipp: Bei der Eingrenzung der Zielgruppe gibt es ein paar Basiseinstellungen, die Du in jedem Fall vornehmen solltest.

  1. Die Einschränkung auf die Region (für ein lokales Geschäft musst Du keine Werbung in ganz Deutschland schalten)
  2. Menschen die in diesem Ort / der Region zu Besuch sind oder dort leben?
  3. Die Wahl der richtigen Sprache (ich tippe mal auf „deutsch“).
  4. Du solltest eine Alterseinschränkung vornehmen (Kunden von 9-99 ist einfach zu unpräzise).
  5. Idealerweise solltest Du noch das Geschlecht einschränken (Du schaltest eine Anzeige für Dein Dessousgeschäft? Das ist wohl eher was für Frauen. Handelt es sich um eine Werbekampagne „Die schönsten Geschenke für SIE zum Valentinstag – Zeigen Sie Ihrer Liebsten, wie schön sie ist“ – damit solltest Du Dich vermutlich eher an Männer richten..  Du verstehst worauf ich hinaus will?)
  6. Du solltest sorgfältig Deine Auswahl bei den „Merkmalen“ treffen. Sprich, Du definierst Beruf, Berufsgruppen, Interessen oder andere persönliche Merkmale Deines Wunschkunden. Je konkreter Du hier vorgehst, umso größer ist die Chance, dass Du genau Deine Wunschkunden erreichst.

Fehler Nummer3: Du bist planlos und ohne Strategie unterwegs

Das ist ein bisschen wie beim Kochen. Du gehst in die Küche, schaust was noch im Kühlschrank ist, rührst was zusammen und hast keine Ahnung, was bei rauskommt. Kann funktionieren. Muss es aber nicht. (Ich weiß wovon ich rede – ich koche gern „frei Schnauze“ und mein Mann findet das nicht immer witzig. 🙂 )

Wenn Du etwas Tolles auf den Tisch zaubern willst, überlegst Du Dir doch auch „Was koche ich heute?“. Du wählst sorgsam das Rezept (Dein Anzeigenziel), besorgst alle Zutaten (Strategieplanung) und dann geht’s los. Erst jetzt gehst Du in die Küche… oder in unserem Fall an den Werbeanzeigenmanager.

Deine eigentliche Arbeit beginnt also noch VOR dem Öffnen des Werbeanzeigenmanagers.

Tipp: Bevor Du loslegst und Budget in Deine Ads investierst, setze Dich hin und mach Dir einen Plan. Überlege genau: Was will ich eigentlich erreichen? Willst Du mehr Webseitenbesucher? Oder Newsletteranmeldungen? Willst Du vielleicht einfach erst einmal mehr Fans für Deine Fanpage? Was ist das Ziel Deiner Kampagne?

Wenn Du das hast, gehst Du in die Strategieplanung. Warum sollte Dein Wunschkunde Deine Webseite besuchen? Hast Du ein aktuelles Angebot mit einer zeitlichen Befristung, das ihn locken könnte? Kennt er Dich schon oder ist er ein sogenannter „kalter Kontakt“? Soll heißen, solltest Du vielleicht erst einmal eine Basis schaffen? Dich vorstellen? Dem Kunden zeigen wer Du bist und was Du machst?

Und dann überlegst Du Dir, WEN Du erreichen willst. Wer ist Dein Wunschkunde? Wessen Problem kannst Du lösen? Welchen Bedarf erfüllen?  Und was genau ist das Problem oder der Bedarf?

All das gehört bereits in die Vorüberlegungen. Wenn Du Dir im Vorfeld kein klares Ziel und die passende Strategie dahin überlegst, wird Dich Deine Anzeige zwar definitiv Geld kosten, doch der Erfolg ist fraglich.

Fehler Nummer4: Du wählst das falsche Kampagnenziel

Okay, Du hast ein Ziel und eine Strategie. Du sitzt hochmotiviert und voller Tatendrang vor dem Rechner. Du öffnest den Werbeanzeigenmanager und schon geht’s los. Facebook fragt Dich nach Deinem Kampagnenziel.  Puh? Und dann siehst Du Dich konfrontiert mit Begriffen wie „Leadgenerierung“, „Conversion“, „Markenbekanntheit“ oder „Traffic“ und weißt doch gar nicht, was sich dahinter verbirgt.

Und dabei können Dir auch hier Zusatzkosten entstehen, wenn Du Dich für das falsche Kampagnenziel entscheidest. Facebook schaut nämlich in seine Blackbox (was genau da passiert, wollen wir gar nicht wissen) und spielt Deine Anzeige nämlich den Nutzern aus, die erfahrungsgemäß auf das Kampagnenziel am besten anspringen.

Es gibt nämlich solche und solche. Der eine klickt gern auf Links, der andere liked gern Seiten, wieder andere lieben es Smileys, Herzchen und wortreiche Kommentare von sich zu geben, manche kaufen gern und spontan, andere eher so gar nicht – all das weiß Facebook. Für Dich ist nur wichtig, dass Deine Anzeige von den richtigen Nutzern gesehen wird. Also wähle auch hier mit bedacht.

Hier eine kurze Übersicht möglicher Kampagnenziele und ihre Bedeutung:

Markenbekanntheit: Du steuerst nicht nur, wie viele Menschen Deine Anzeige sehen sollen, sondern vor allem die Frequenz. (z. B. wenn Du möchtest, dass Deine Anzeige bis zu 3x am Tag oder öfter ein und derselben Person gezeigt wird.) Hinweis: Viel ist schnell zu viel. Du kannst mit einer guten Frequenz direkt ins Gedächtnis Deiner Wunschkunden vordringen oder aber mit einer zu hohen Frequenz schnell wegen Nervtötermentalität auf der Abschussliste Deines Wunschkunden landen.

Reichweite: Deine Anzeige wird so vielen Personen wie möglich gezeigt.

Traffic: Du willst mehr Menschen auf eine Webseite außerhalb von Facebook lenken? Dann nutze diese Option.

Interaktion: Mehr Nutzer sollen aktiv auf Deinen Beitrag reagieren? Kommentieren, Liken,… Dann bewirb den Beitrag mit dem Ziel Interaktion. Allerdings würde ich Dir hier raten erst einmal am Thema Content zu feilen, bis die organische Interaktionsrate stimmt. 🙂

App-Installationen: Du bietest eine App und diese sollen die Nutzer installieren? Dann ist das Dein Ziel. 🙂

Videoaufrage: Keine Frage, wenn Du dieses Ziel auswählst, sollen mehr Nutzer Dein Video ansehen. Logisch, oder?

Leadgenerierung: Das ist schon tricky. Hier kannst Du ein Formular erstellen, bei dem potentielle Interessenten direkt ihre Kontaktdaten an Dich schicken. Das kann zum Beispiel ein Eintrag in Deinen Newsletter sein oder die Anmeldung zu Deinem Webinar. Mein Tipp: Wenn Du nur ein kleines Budget investieren möchtest, ist das nicht der Button Deiner Wahl. Ein einzelner Lead kann schon mal in die Kohle gehen. Und wenn Dein Ziel der Newsletterabonnent ist, der nicht direkt bei Dir kauft, kann es dauern, bis sich Deine Investition in die Anzeige trägt.

Conversion: Du willst direkt verkaufen? Okay, dann verklickere Facebook, dass Dein Ziel eine sogenannte Conversion ist. Der Nutzer soll direkt zum Käufer konvertieren. Das geht übrigens auch für Newsletterabos. Hier konvertiert der Facebook-User eben zu einem „Lead“, also einem Interessenten, dessen Kontaktdaten Du besitzt. 🙂 Achtung, hier ist es ratsam mit dem berühmten Facebook-Pixel zu arbeiten. Hierauf näher einzugehen, würde den Rahmen sprengen.

Produktkatalogverkäufe: Du kannst auf Facebook direkt Produkte einpflegen und diese gezielt bestimmten Nutzern per Ad einblenden lassen.

Besuche im Geschäft: Was könnte sich hierhinter wohl verbergen? Klar, Du hast ein Ladengeschäft und Menschen sollen direkt zu Dir kommen. Hier kommst Du übrigens mit dem Werbeanzeigenmanager nicht weit, sondern brauchst den Businessmanager.

Fehler Nummer5: Du testest nicht

Du hast Dich tapfer durch alle Einstellungen gekämpft und Deine Anzeige erstellt. Glückwunsch. Bist Du damit jetzt fertig? Nö. Denn idealerweise erstellst Du gleich mehrere Anzeigen zu Deinem Kampagnenziel. Variiere hier bei der Zielgruppe, den genutzten Bildern, bei der Ansprache, dem Text selbst – gib einfach alles. 🙂

Im Laufe der nächsten Wochen vergleichst Du nun, welche Anzeige am besten funktioniert, also den günstigsten Klickpreis erzielt. Und Schritt für Schritt deaktivierst Du die „teuren“ Anzeigen und lässt ganz entspannt die kostengünstigste Anzeige laufen. Das machst Du so lange, bis Du Deinen „Dauerbrenner“ gefunden hast, der Dir langfristig neue Interessenten und potentielle Kunden bringt.

Damit Du jetzt nicht gleich Angst um Dein Werbebudget haben musst: Du kannst (und solltest) a) ein Werbebudget für Dein Werbekonto festlegen (wenn Geld alle, dann Geld alle – egal wie viele Anzeigen oder Kampagnen Du am Start hast. Facebook stellt das Ausspielen ein, bis Du das Budget erhöht oder zurückgesetzt hast) oder auch b) pro Anzeigengruppe ein Budget festlegen.

Ich rate Dir in jedem Fall zu einem Werbekontobudget, da erfahrungsgemäß der eine oder andere schon mal vergessen hat, seine „fortlaufende Anzeige“ irgendwann zu stoppen und sich dann über die monatliche Abrechnung wunderte..

Fehler Nummer6: Das wird Dich überraschen

Der größte und vor allem teuerste Fehler wird Dich überraschen. Den machst Du nämlich, wenn Du gar keine Anzeigen auf Facebook schaltest.

Wie viele Stunden verbringst Du pro Woche auf Facebook damit, Dich und Dein Unternehmen bekannter zu machen oder gar für ein Produkt zu „werben“? 3-4 Stunden?

Lass‘ uns mal kurz rechnen. Gehen wir mal von einem Stundensatz von 100 Euro aus. Das sind de facto also 300 bis 400 Euro, die Du sowieso in Facebook investierst. (Schließlich kannst Du in dieser Zeit schwerlich noch nebenbei Geld verdienen.) Macht immerhin ein stolzes Sümmchen von 1200 bis 1600 Euro pro Monat. Und selbst bei einem Stundensatz von nur 50 Euro (hier rate ich Dir übrigens mal dringend einen guten Unternehmensberater aufzusuchen!) sind das immer noch 600 bis 800 Euro pro Monat. Du investierst also schon längst.

Gehen wir nun davon, dass Du ein bis zwei Tage Zeit investiert, Dir eine Strategie überlegst und Deine Werbeanzeigen zielführend anlegst. Du testest ein paar Wochen und hast in spätestens einem Monat eine Anzeige gefunden, die Dir automatisiert neue Kunden bringt. Und das, während Du nun weniger Zeit auf Facebook verbringst, weil Deine Anzeige für Dich arbeitet, während Du Geld verdienst. Ich finde, diese Option ist durchaus eine Überlegung wert.

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